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Tips für Rumänienfahrten

- wir hatten keine Probleme mit Diebstählen oder Sachbeschädigungen, obwohl die Boote auch schon mal unbewacht am Ufer liegen gelassen wurden. Meist wurde allerdings eine Nachtwache für 50 Lei (=12,50 Euro) engagiert die aufpasste. (Boote unbewacht am Ufer liegen lassen ist allerdings auch in Deutschland keine so gute Idee mehr)
Unser Auto wurde häufiger auf unbewachten Parkplätzen vor dem Hotel abgestellt. Es gab keine Probleme.
In Dunavatu haben wir Auto und Anhänger für 4 Tage auf dem Hof unserer Pension abgestellt.

- Ausserhalb der touristischen Regionen gibt es auch wenig Probleme mit bettelnden Zigeunerkindern. Vermeidet die Touri-Zentren, wie Tulcea.

- Hotels sollten 2 Tage vorher noch mal eine Bestätigung erhalten, dass man auch kommt, sonst geben sie möglicherweise die Zimmer weg.

- Pensionen und Motels haben meist einfache Zimmer, allerdings ist die Sanitärausstattung inzwischen auf Weststandard. Das Preis/ Leistungsniveau bei dieser Kategorie ist meist gut.
Hotels, speziell wenn sie sich mit bis zu 4 Sternen schmücken können wir weniger empfehlen. Die Zimmer sind zwar auch hier OK, aber der Service erinnert doch arg an alte HO Zeiten.
Auf keinen Fall sollte man die angebotenen 4-Bett-Zimmer (Appartements) buchen. Das zweite Doppelbett ist meist eine Schlafcouch, die wirklich nur für ein Liebespaar reicht.

- Das buchen der Unterkünfte ausserhalb der Region Donaudelta ist ein Alptraum. In Google maps fehlen oft jegliche Angaben, Homepages sind nicht vorhanden und wenn man doch eine Adresse gefunden hat, dann wird auf Englische/ Deutsche Emails nicht geantwortet.
Wenn man dagegen vor Ort den Landdienst losschickt findet man fast immer etwas und meist spricht auch jemand Englisch oder es findet sich ein Übersetzer.
Die Hilfsbereitschaft der Leute ist grenzenlos.

- Das Bezahlen mit Bank oder Kreditkarte ist selbst in grösseren Hotels nicht möglich. EC- Automaten gibt es dagegen häufig. Ich empfehle dringend sich für wenigstens die erste Übernachtung vorher mit Lei einzudecken.

- Beim Frühstück im Hotel trifft man dagegen häufig auf organisatorische Probleme. Es ist den Wirten nicht klar zu machen, dass sie einfach eine Kanne Tee und eine Kanne Kaffee auf den Tisch stellen sollen. Jeder bekommt seine persönliche Tasse Tee/ Kaffee. Mit dem Ergebnis, dass die Bedienung nie hinterher kommt. Ansonsten ist das Frühstück reichlich und deftig.
Leider gilt das für Getränke gesagte auch für das Brot, ständig wird es knapp und die Bedienung kommt häufig nicht hinterher.
Auch ist eine Frühstücksbestellung um 7 Uhr nach Rumänischen Massstäben unmenschlich und sollte vermieden werden.

- Wenn man in einer Pension Abendessen bestellt kommt es häufig vor, dass es zwar zu Essen gibt, aber die Getränke muss man sich selbst im nächsten Supermarkt besorgen.

- Gruselgeschichten über Grenzbeamte und Polizisten können wir in keiner Weise bestätigen. Alle Uniformträger waren höflich, zuvorkommend und ausnahmslos der Englischen Sprache mächtig, teilweise sprachen sie sogar Deutsch. Allerdings sollte man auf der Donau immer seinen Ausweis im Boot haben. Sowohl bei Galati (Grenzfluss zur Ukraine) als auch in St Gheorghe wurden wir von Patrouillenbooten kontrolliert.

- Rumänische Fernstrassen sind schlecht. Im Schnitt kommt man auf 60 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Auf kleineren Strassen wegen der vielen Schlaglöcher noch weniger. Eine Autobahn gibt es nur 130 km vor Bukarest und von dort bis zur Donaubrücke in Cernavoda. Wir haben für die Anreise von Berlin (2000 km) über Prag, Bratislava, Budapest, Szeged und Bukarest  rund 30 Stunden reine Fahrtzeit gebraucht. Die südliche Ring um Bukarest ist teilweise ein Ackerweg. Auf dem Rückweg sind wird durchs Zentrum von Bukarest gefahren. Zeitlich nimmt sich beides nichts.

- Der Fahrstil der Rumänien ist abenteuerlich. Überholverbote werden völlig ignoriert und vor Kurven und Bergen wird prinzipiell überholt. Allerdings gibt es viel Polizei auf den Strassen und nahezu alle paar Kilometer sieht man Fahrzeuge die herausgewinkt wurden.

- An den Fernstrassen gibt es massenweise Motels, Hotels und Pensionen. Man findet immer ein Bett, wenn man nicht mehr weiterwill. Üblicher Satz ist ca. 100 Lei (= 25 Euro) für ein Doppelzimmer.

Tips für das Rudern auf der Donau

Das Hotel Albatros in Calarasi liegt am Borcea- Arm der Donau. Um zum Hauptarm zu gelangen muss man ca. 3 km flussaufwärts rudern. Alternativ kann man auch den Borcea Arm befahren.
www.albatrospodul4.ro

Anlegemöglichkeiten in Cernavoda praktisch nicht vorhanden. Wir haben direkt unter der Brücke auf Steuerbord angelegt. Boote allerdings unbewacht. Quartier sehr gut Mail: hotelcernavoda@yahoo.com

Harsova, ca 1 km vor der Brücke, rechts Einfahrt. Dort liegen einige Fischerboote am Strand. Boote unbewacht aber ziemlich sicher, da ausser den Fischern niemand her kommt. Von hier ca. 1-2 km Richtung Harsova ein einfaches Motel.

Hinter der Brücke Harsova - Giurgeni spaltet sich die Donau erneut auf. Wir sind den Hauptarm gefahren (der ist kürzer), der Macin Arm ist aber auch fahrbar. Die Arme vereinigen sich erst wieder am nördlichen Stadrand von Braila. Wenn man in Braila übernachten möchte, dann sollte man den Hauptarm fahren.

Braila hat einen Kanuklub, bei dem man die Boote lagern kann. Anmeldungen auch wegen des Hotels an adriana.ichim@gmail.com

Ab Galati muss mit Küstenmotorschiffen gerechnet werden. Ingesamt stellt der Schiffsverkehr aber kein Problem da. Kurz hinter Galati wird das Backbordufer erst Moldawisch und dann Ukranisch, also auf der Steuerbordseite rudern und Ausweise im Boot haben. Die Rumänische Wasserschutzpolizei kontrolliert auch Ruderboote.

Beste Anlegemöglichkeit in Isaccea ist flussabwärts vom Ort, direkt hinter der Hochspannungsleitung bei einem Fischer. Boot liegen hier bewacht. Einfache Pension im Ort, am besten Adriana aus Braila wegen der Anmeldung fragen.

Anlegemöglichkeiten in Tulcea nicht gut, höchstens in einem Jachthafen. Dringend zu empfehlen weiterrudern. In Nufaru einige Quartiere, es wird aber merklich teurer. Ab Tulcea Schnellverkehr mit Tragflächenbooten und Katamaranen.

Wir sind den St Gheorge Arm gefahren. Landschaftlich reizvoll mit immer noch erheblicher Strömung.

In Mahmudia, Murighiol und Dunavatu de Jos viele Übernachtungsmöglichkeiten. Allerdings liegen Murighiol und Dunavatu nicht direkt am Fluss, sondern seitlich. Dunavatu ist nur über den Kanal Dunavat und Kanal Lipovenilor zu erreichen. Beide Kanäle strömen recht deutlich von der Donau weg und sind sehr offen, d.h. bei Wind kann es schwierig werden.
Das Hotel Egreta in Dunvatu de Jos hat grauenvollen Service nicht empfehlenswert. Wir empfehlen die Pension Piui www.pensiuneapuiu.ro. Dafür am Hotel Egreta Steuerbord abbiegen und ca. 2 km den Kanal weiterrudern.

Weiter auf dem St. Gheorghe Arm Richtung Meer. Bei Wind muss hier mit erheblichen Wellen (1-2 m) Höhe gerechnet werden. In St. Gheroghe anlegen im Fischerhafen nicht gut, aber die Fischer haben ein Auge auf die Boote. Viele Pensionen im Ort. Wir empfehlen Mail: adriana.ichim@gmail.com

Aufwärtsrudern auf der Donau auf längerer Strecke ist nicht möglich. Wir sind über den Kanal Ciotica, Kanal Buhaz, Kanal Palade und Kanal Crasnicol wieder nach Dunavatu gelangt. Auf dieser Strecke gibt es nur mässige Gegenströmung. Allerdings ist der Kanal Crasnicol wegen vieler Baumhindernisse schwierig zu befahren.

Der Kanal zum Lacul Razim geht über den Kanal Lipovenilor flussabwärts. Gut ruderbar, allerdings endet der Kanal ca. 4km vor Surichoi in den Lacul Razim (entgegen den Angaben auf der Karte). Lacul Razim auch bei schwachen Wind durchaus schwierig zu befahren.
Anlegemöglichkeit ca. 1km hinter Sarichoi in einer grossen Bucht im Schilf.

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