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Bericht “Höhentraining” der Ruderer des Ruderclubs KST

Vom 08.bis zum 18. August 2003 riefen die Berge des Dachsteingebietes die Ruderer des RC KST zu einem Höhentraining.12 Mutige, von 13 bis 67 Jahren bestiegen am Freitag, dem 8. August um 8Uhr Kleinbus und Klein-PKW um in Richtung Steiermark-Österreich aufzubrechen. Nach einer nicht komplizierten Fahrt, aber bei großer Hitze kamen wir am späten Nachmittag in Gösselberg auf einem kleinen Bauernhof in der Höhe von 1300 m mit reizvollem Blick auf die Alpen an. Nachdem wir unsere Zimmer (nur Lisa und ihre Mama  Meike mussten für eine Nacht in ein Ausweichquartier) belegt und uns erfrischt hatten, wanderte Stefan mit uns sofort los. Es ging zur Pirkl-Alm. Den Hinweg suchte Stefan für uns so aus, dass wir unterwegs auch einige Himbeeren finden sollten.

Stefan kannte diese Gegend wie seine Westentasche. Leider muss es hier irgendwie geregnet haben und der Weg, mit Turnschuhen normalerweise gut begehbar bekam unserer Fußbekleidung überhaupt nicht. Die arme Lisa rutschte von einem nassen Balken ab, versteckte ihren Fuß bis zur Wade in ein sumpfähnliches Etwas und marschierte mit feuchten Füßen gen Bauernhof zurück. Wir aber wollten die Alm sehen, wo es erfrischendes Bier für Christian Hans und Andreas und für uns das neue Berggetränk “Schi-Wasser”(Himbeersaft + Quellwasser) gab. Heimwärts wurde ein festerer Fußweg gewählt, aber ohne Himbeeren. In unserer schönen kleinen Pension hatte die Wirtin , Frau Walcher das warme Abendbrot schon auf dem Tisch. Nach dem Essen wurde der nächste Tag ( Sonnabend )geplant. Es wurde der Hausberg Pleschnitzzinken vorgeschlagen und von uns tapferen Ruderern angenommen. Dabei muss hier gesagt werden, dass Martina und Stefan hiesige Bergerfahrungen haben, Hans und Doris , mit schon einigen Schrammen an den Wanderschuhen, aber alle anderen- Meike, Lisa, Christian, Andreas, Sylvia, Thomas, Jens und Sebastian ihre Wanderschuhe zum ersten Mal auf die Berge trugen.

Diese erste große Wanderung für uns, immerhin sind wir von 1300 m auf 2112 m gestiegen, hatte schon etwas mit Höhentraining zu tun. Bei dieser Wanderung, die sehr schön war, hatte jeder gemerkt, wie er mit seinen Kräften umgehen musste. Außer Atem, aber glücklich standen wir am Gipfelkreuz des Pleschnitzzinken. Der wunderschöne Blick zu den Bergketten des Dachsteingebietes und den Wiesen mit dem tiefblauen Eisenhut ließen die Anstrengungen schnell vergessen. Angst hatten wir Ungeübten vor dem bevorstehenden Muskelkater. Jörg war an diesem Tag nicht mitgegangen, ich glaube, er hat sich erst ein Paar Wanderschuhe gekauft. Seine Radtour zum Ort war wohl nicht weniger anstrengend.

 Am Sonntag fuhren wir zur Reiteralm, teilten uns in zwei Gruppen. Hans ging mit Christian, Meike, Lisa, Sylvia und Jörg den unteren Seen-Rundweg. Stefan und Martina nahmen Andreas, Jens, Sebastian und Doris mit. Sie bestiegen den Rippeteck und die Gösselhöhe. An der Reiteralm trafen wir uns alle wieder. “Von wegen leichterer untere Seen-Rundweg” , es musste ganz viel Mut gezeigt werden, um einen steilen Schotterweg in die Tiefe zu steigen. Bei Kaiserschmarren, Schiwasser, Kaffee und Bier haben wir uns alle gestärkt und die Rückfahrt angetreten. Wer denkt, dass Jens, Meike, Lisa, Jörg, Sebastian müde waren  -neee- an der Tischtennisplatte wurde weiter gekämpft.

Montag, Martina wurde 20 Jahre. Ihr Geburtstagswunsch war einen ganz hohen Berg (Höchststein) zu besteigen. Hans fuhr das Geburtstagskind mit Stefan und den unermüdlichen Jens, Sebastian und Andreas zum Einstieg zum Moaralmsee. Mit einem stinkenden Auto kam Hans zurück und fuhr den Rest der Geburtstagsrunde zum Wanderweg, der uns zum Bodensee(Tauern) führte .Von dort wanderten wir an einem Wasserfall hinauf zur Hans-Wödl-Hütte. Auch hier sind wir wieder ganz ordentlich außer Atem gekommen, na ja es war ja Höhentraining angesagt. An der Hütte warteten wir auf das Geburtstagskind mit seiner Begleitung. “Ganz schön anspruchsvoll”, meinten die Wanderburschen. Sogar Jens, die bergspringende Gazelle, was sehr ruhig. Die Pause, bei Brot mit Steirischem Bergkäse und S C H I W A S S E R  tat allen gut vor dem nicht leichten Abstieg. Stefan holte uns das Auto zum Bodensee und brachte uns mit dem etwas angeknacksten Bus gut zum Bauernhof.

Da der Bus am Dienstag in die Werkstatt musste, konnten wir Frauen,(Sylvia, Meike, Doris und Lisa) begleitet von Sebastian, eine Shoppintour nach Schladming unternehmen. Wir hatten viel Spaß in diesem kleinen und hübschen Städtchen. Stefan, Martina, Jörg und Jens besuchten “Lodenwalker” und wanderten über die Silberkarklamm zurück nach Haus,(ein Ort vor Gössenberg) um das wieder reparierte Auto in Empfang zu nehmen. Christian und Andreas nahmen eine Auszeit in der Pirklalm, von der sie am Nachmittag von Hans, Sylvia und Doris abgeholt wurden. Am Abend feierten wir Bergfest und das intakte Auto.

Für den Mittwoch nahmen wir uns wieder eine anspruchsvolle Wanderung vor. Da die Sonne es immer noch sehr gut mit uns es meinte, schlug Stefan den Giglachsee vor. Nach dem Frühstück fuhren wir bis zu unserem Einstieg. Die Autos mussten am Parkplatz stehen bleiben und wir wanderten zur Giglachseehütte. Von dort gab es wieder zwei Möglichkeiten:

 1. eine Wanderung zur Ingnaz-Mattis-Hütte und rund um den See

  2. eine Wanderung hoch zur Kalkspitze.

Jens, die Gazelle, wählte die Kalkspitze, gefolgt von Andreas , Sebastian, Hans, Doris, Martina und Stefan. Der Weg bis zur Kalkspitze war ganz schön anspruchsvoll. Gut, hochgekommen waren wir, aber wir runter? Schuhe noch einmal festgebunden, drei Schluck Mut getrunken und langsam abwärts. Der versierte Steiger Stefan ging voraus und dann ging doch alles leichter, als ich es mit meinen kurzen Beinen befürchtet hatte. Glücklich über meine Leistung standen wir im Sattel vor einem 2. Berg. Stefan und Martina wollten die Seewanderer nicht so lange warten lassen und stiegen flink ab. Jens war vom Bergfieber befallen und wollte diesen noch in seinem Wanderbuch verewigen. Sebastian, unser zweiter Springer hatte ebenso Lust und Andreas hatte auch sein Herz für die Berge entdeckt und musste sich dieser Herausforderung stellen. Hans und Doris stiegen gemütlich ab. Dabei verfolgten sie die unentwegten DREI bis zu ihrem Gipfelkreuz. Dann verschwanden sie aus unserem Blickfeld und wir erfreuten uns an der Flora uns der herrlichen Bergwelt. Am See angekommen erwartete uns Martina schon. Wir erfrischten uns in diesem einmalig schönen Bergsee und nahmen Abschied von der, für mich schönsten Wanderung.

Am Donnerstag  sollte unsere Kondition noch einmal verbessert werden. Es soll der Weg zur Dachsteinsüdwandhütte genommen werden. Also auf mit dem Auto zum Parkplatz unterhalb der Hütte. Stefan, Martina und natürlich Jens nahmen den längeren Weg, wir anderen den kürzeren. Am Anfang war er ganz gemütlich, dann aber ging er nur steil in die Höhe, eben Höhentraining . Dieses mal hatte Christian wieder so seine Bedenken, aber das Bier in der Hütte oben gab ihm Mut und Andreas, sowie Sylvia ließen ihn nie im Stich. Sie ermunterten ihn bei fast jeden Schritt. Oben angekommen, trafen dann auch bald das Trio vom langen Weg ein. “Nicht sehr schön war er”, meinte Martina, viel., viel Geröll. Als wir nach unserer Stärkung mit SCH......R (?) wurde der Himmel sehr schwarz. Da hieß es absteigen und vor dem Regen noch zum Auto. Husch, husch runter und wir haben es geschafft.

Das Wetter sollte schlechter werden und damit war es unsere letzte Wandertour. Richtig, am Freitag regnete es. Stefan wollte mit uns bei Hallstatt in ein Salzbergwerk steigen. Die verlangten von uns 12 Hanseln 200 Euro. Ja, kaufen wollten wir das Bergwerk nicht. Es regnete auch nicht mehr. So sahen wir uns das historisch, sehr hübsche Städtchen an, das an dem großen Hallstättersee liegt. Danach fuhren wir zur Koppenbrüllerhöhle. Es hat uns gut gefallen.

Nach dem Abendessen und einem Abschiedstrunk, Rucksäcke hatten die meisten schon gepackt, ging es ins Bett, um für die Reise mit dem Auto nach Hause ausgeschlafen zu sein.

Weil es uns so gut gefallen hat, hat Stefan für das Jahr 2004 bei Frau Walcher wieder Quartier bestellt. Wenn wir (Hans und Doris) gesund bleiben, dann möchten wir gern wieder mit und neue Berge besteigen.

Abstieg Pleschnitzzinken
Gasselhöhe